Mittwoch, 2. Mai 2018

[Rezension] Die schwarze Zauberin

Titel: Die schwarze Zauberin
Originaltitel:
The Black Witch
Autorin:
 Laurie Foster
Reihe: 
1 von ?
Verlag:
Harper Collins ya!
ISBN: 
978-3-9596-7169-9





Die 17-jährige Elloren ist eine Gardniererin, eine Spezies mit magischen Kräften. Ihre Großmutter, der sie verblüffend ähnlich sieht, war als die "Schwarze Hexe" bekannt und gefürchtet, aber Elloren besitzt keinerlei magische Kräfte. Dennoch wird sie von ihrem Onkel auf eine magische Universität geschickt, um dort Apothekerin zu werden. Zum ersten Mal in ihrem Leben trifft sie auf andere Wesen, wie Lykaner, Wassermenschen und auch die gefürchteten Icarale, die die Todfeinde von Gardnieren sind.


Die Meinungen zu "Die schwarze Zauberin" sind ja sehr zwiegespalten: Manche feiern es als DAS neue Fantasy-Epos und andere kritisieren den Umgang mit Sexualität und Rassenfeindlichkeit in dem Werk.

Ich muss sagen, dass ich beide Parteien verstehen kann.

"Die schwarze Zauberin" ist ein interessantes Fantasy-Buch, das mit einer umfasenden eigenen Welt, eigener Mythologie und so weiter auftrumpfen kann. Beim Lesen hatte ich wirklich großartige Bilder vor meinen Augen. Allerdings ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht sonderlich gelungen. 

Das liegt vor allem an den Charakteren, insbesondere unserer Protagonistin. Ich finde Elloren als Hauptcharakter einfach furchtbar. Sie ist sehr naiv. Sie weiß nicht einmal, wie homophob und rassistisch sie ist, weil sie einfach so naiv ist. Man kann jetzt sagen, das hat damit zu tun, dass sie sehr behütet aufgewachsen ist und nie etwas mit den anderen Wesen zu tun hatte, außer, dass sie eben die Geschichten über die Gräueltaten der anderen Kreaturen gehört hat. Trotzdem hätte sie für meine (!) Sympathie diese Stereotypen öfters hinterfragen sollen. Natürlich wird Elloren später verständnisvoller, aber für mich war das leider zu spät, da sie schon alle Sympathie eingebüßt hatte.
Was mich auch gestört hat, ist, dass - obwohl sie sich noch zuerst gegen eine Verwindung – einen lebenslangen magischen Ehepakt mit einem Mann –  gewehrt hat, sie das dann schnell vergisst, als sie einen hübschen Kerl erspäht.

Wie gesagt, Elloren bessert sich und mit ihrem Verhalten wird das Buch auch besser. Viele werden mir zustimmen, dass das Buch dann wirklich großartig ist und deshalb verstehe ich auch jede Lobeshymne, die verfasst wird, da sich ein Charakter im Buch wirklich selten so verändert. 


Das Buch ist für High-Fantasy-Fans geeignet, aber auch für diejenigen, die gerne mal ein Fantasy-Buch lesen wollen, dass ein ausgefalleneres Setting hat. 


Bei der Bewertung habe ich mir sehr schwer getan: Die Welt und die Handlung hätten glatt 5 Sterne verdient; Elloren und ihr Verhalten maximal einen Stern. Deshalb vergebe ich 3 Sterne – und betone, dass ich mir durchaus denken kann, dass Band 2 viel besser ist. Allerdings werde ich ihn nicht mehr lesen ...


Vielen Dank an Harper Collins für das Leseexemplar!

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